Krankenhaushygiene

Krankenhaushygiene

Das Gesundheitsamt pflegt traditionell einen engen Kontakt zu den Krankenhäusern. Die Hygienebegehungen erfolgen in einer offenen und vertrauensvollen Atmosphäre, von der alle Beteiligten profitieren. Eine frühzeitige Terminvereinbarung stellt sicher, dass am vereinbarten Tag alle relevanten Entscheidungsträger und Ansprechpartner anwesend sind, um den organisatorischen Aufwand für die Krankenhäuser zu minimieren.

Zu Beginn der Hygienebegehung findet eine Vorbesprechung statt, an der unter anderem der ärztliche Direktor, der Verwaltungsdirektor, die Pflegedienstleitung, der hygienebeauftragte Arzt, die Hygienefachkraft sowie die Hauswirtschaftsleitung, die technische Leitung und der Betriebsarzt teilnehmen. In dieser Besprechung berichtet die Einrichtung über geplante oder bereits durchgeführte Baumaßnahmen und den Fortschritt bei der Behebung von Hygienemängeln, die bei der letzten Begehung festgestellt wurden. Zudem werden aktuelle Hygienefragen und neue Entwicklungen in der Infektionsepidemiologie thematisiert, einschließlich der neuesten Empfehlungen der Krankenhaushygienekommission am Robert Koch-Institut.

Im Anschluss an die Vorbesprechung erfolgt die eigentliche Begehung. In kleineren Häusern werden alle hygienerelevanten Bereiche geprüft, während in größeren Einrichtungen aufgrund des Zeitaufwands nur bestimmte Teilbereiche besichtigt werden können. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem OP-Bereich, der Zentralsterilisation, der Intensivstation und der Endoskopie. Große Einrichtungen führen häufig eigene Begehungen mit einem Krankenhaushygieniker durch, weshalb bei den Begehungen durch das Gesundheitsamt meist nur geringfügige hygienische Beanstandungen auftreten. Diese werden direkt vor Ort mit den Verantwortlichen besprochen. Technische Bereiche wie die Trinkwasserversorgung, die Badewasseraufbereitung und die Raumlufttechnik werden vom Hygieneinspektor und der technischen Leitung besonders im Hinblick auf die Vermeidung von Legionelleninfektionen und anderen möglichen Kontaminationen untersucht.

Nach Abschluss der Begehung folgt eine kurze Nachbesprechung, in der die vorgefundenen hygienischen Bedingungen erörtert und offene Fragen geklärt werden können. Im Anschluss erstellt das Gesundheitsamt zeitnah einen ausführlichen Bericht für das Krankenhaus, der die Ergebnisse der Besprechung und der Begehung zusammenfasst. Identifizierte Hygienemängel und Vorschläge zu deren Beseitigung werden in den Sitzungen der Hygienekommission des jeweiligen Krankenhauses besprochen und gegebenenfalls bauliche oder organisatorische Anpassungen geprüft.

Ein effektives Hygienemanagement im Krankenhaus trägt dazu bei, die Rate vermeidbarer nosokomialer Infektionen zu senken, was sich positiv auf die Krankenhausverweildauer, den Antibiotikaverbrauch und den Arbeitsschutz der Mitarbeiter auswirkt. Die Hygienebegehungen des Gesundheitsamts sind ein wichtiger Beitrag zur Erreichung und Aufrechterhaltung eines hohen Hygienestandards.